Lenormand-Karten: Vollständiger Leitfaden zu Legungen für Anfänger und Fortgeschrittene

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EINFÜHRUNG

Das Erlernen der Lenormand-Legung ist ein faszinierendes Abenteuer, bei dem jede Karte ihre Geheimnisse durch einzigartige Kombinationen enthüllt. Ob Sie Einsteiger sind oder Ihre Praxis vertiefen möchten – dieser Leitfaden begleitet Sie bei der Erkundung verschiedener Legemethoden, von den einfachsten bis zu den komplexesten. In diesem Artikel behandeln wir mehrere Techniken: von der 3-Karten-Legung für schnelle Antworten bis hin zum Großen Tableau für eine detaillierte Lesung. Sie erfahren auch, wie Sie die richtige Legung je nach Bedarf und verfügbarer Zeit auswählen.

Egal, ob Sie nur wenige Minuten oder mehr Zeit haben – jede Legung bietet neue Nuancen und Perspektiven, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihnen Denkanstöße zu geben. Nehmen Sie sich Zeit, diese Methoden kennenzulernen, und lassen Sie sich von der „Frische“ der Lenormand-Karten leiten.

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Ja/Nein-Legung mit 3 Karten für geschlossene Fragen

Ja/Nein-Legung mit 3 Karten für geschlossene Fragen

Im Artikel Ja/Nein-Legung mit den Lenormand-Karten stelle ich mehrere Methoden vor, um mit Hilfe nur von Kartennamen und Symbolik eine Antwort zu erhalten. Hier liegt der Schwerpunkt jedoch auf einer anderen Methode, die sich auf die Farben und Werte der Karten stützt.

Diese einfache und effektive Methode ermöglicht es Ihnen, eine schnelle Antwort auf eine geschlossene Frage (Ja- oder Nein-Antwort) zu erhalten, indem Sie sich auf die Farben der Karten konzentrieren. So gehen Sie vor:

  • Mischen Sie die Karten und konzentrieren Sie sich auf Ihre Frage. Es muss eine geschlossene Frage sein, die mit Ja oder Nein beantwortet werden kann.
  • Ziehen Sie 3 Karten und betrachten Sie ihre Farben. Jede Farbe hat für diese Legung eine besondere Bedeutung:
    - Kreuz (Trèfle): NEIN
    - Pik: Vielleicht NEIN
    - Karo: Vielleicht JA
    - Herz: JA
  • Interpretieren Sie die Antwort anhand der Mehrheit der gezogenen Farben:
    - Überwiegen Kreuze oder Piks, tendiert die Antwort zum Nein.
    - Überwiegen Herzen oder Karos, geht die Antwort eher in Richtung Ja.
    - Bei einer gleichen Verteilung der Farben lautet die Antwort Vielleicht – die Situation ist noch unentschieden oder in Entwicklung.

Diese Methode verleiht der Interpretation eine zusätzliche Dimension, da man sich ausschließlich auf die Farben stützt. Für eine detailliertere Betrachtung der Nutzung von Kartenfarben und -werten können Sie den Artikel Verwendung der Farben und Werte der Karten (3/7) lesen, der dieses Thema vertieft.

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Schnelllegung in 3 Karten für eine geschlossene Frage

Schnelllegung in 3 Karten für eine geschlossene Frage

Die Lenormand-Karten eignen sich besonders für Legungen, die auf Kartenkombinationen basieren. Jede Karte verfügt über eine einfache, aber kraftvolle Symbolik, welche – kombiniert mit anderen Karten des Spiels – reichere und komplexere Bedeutungen offenbart. So deuten Sie eine 3-Karten-Schnelllegung, um eine geschlossene Frage zu beantworten:

  • Mischen Sie die Karten und konzentrieren Sie sich auf Ihre Frage. Ziehen Sie dann 3 Karten und legen Sie sie vor sich ab.
  • Bilden Sie folgende Kombinationen, um das volle Potenzial auszuschöpfen:
    - 1+2: Erste und zweite Karte kombinieren für eine erste Deutung.
    - 2+3: Zweite und dritte Karte für eine neue Perspektive kombinieren.
    - 1+3: Erste und dritte Karte können ebenfalls eine einzigartige Verbindung ergeben.
    - 1+2+3: Schließlich alle drei Karten zusammen betrachten für eine Gesamtaussage.
  • Bestimmen Sie den Signifikator: Achten Sie bei der Deutung darauf, ob eine Karte die Rolle des Signifikators übernehmen könnte (siehe Artikel Wahl des Signifikators (4/7)). Der Signifikator hilft, die Interpretation auf Ihre Frage zu fokussieren und kann auch die zentrale Karte der Kombinationen sein.

Deuten Sie die Kombinationen nach diesen einfachen und effektiven Mustern:

  • - Mit 2 Karten:
    * Erste Karte als Nomen (Signifikator) und zweite als Adjektiv lesen (z. B.: Der Ring + Der Hund = „Freundschaft“ + „Treue“).
    * Oder erste Karte als Subjekt (Signifikator) und zweite als Verb lesen (z. B.: Der Bär + Der Reiter = „Der Großvater“ + „gibt eine Nachricht weiter“).
    * Oder als Ursache-Wirkung-Beziehung sehen (Signifikator) (z. B.: Die Sense + Der Mond = „Die Trennung“ + „führt zu Niedergeschlagenheit“).
  • - Mit 3 Karten:
    * Als vollständigen Satz lesen mit Nomen (Signifikator), Adjektiv 1 und Adjektiv 2 (z. B.: Der Fuchs + Der Anker + Das Haus = „Dein Arbeitskollege“ + „verlässlich“ + „gastfreundlich“).
    * Oder bilden Sie einen Satz mit Subjekt (Signifikator), Verb und Objekt (z. B.: Die Mäuse + Das Schiff + Die Vögel = „Deine Ängste“ + „werden verschwinden“ + „wenn du sprichst“).
    * Oder sehen Sie die 3 Karten als zwei Subjekte, die durch eine Verbindung (Signifikator) zusammenhängen (z. B.: Der Sarg + Die Lilie + Die Sonne = „Blockade (Gefängnis)“ + [Verbindung] „Unschuld (beschmutzt?)“ + „Erfüllung“).

Kombinationen ermöglichen es, über die einzelne Kartenbedeutung hinauszugehen und tiefere Nuancen zu entdecken. Sie bieten eine subtilere und detailliertere Sicht auf die Antwort zu Ihrer Frage.

Mehr zur Bildung und Deutung von Kartenkombinationen finden Sie im Artikel Wie man Karten kombiniert (1/7).

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Schnelllegung mit 5 Karten für eine geschlossene Frage

Schnelllegung mit 5 Karten für eine geschlossene Frage

Die 5-Karten-Legung ist eine einfache und direkte Methode, um eine Antwort auf eine geschlossene Frage zu erhalten, indem die Karten wie ein vollständiger Satz gelesen werden. Im Lenormand steht jede Karte für ein klares Symbol, und die Kombination zu einer Abfolge ermöglicht eine fließende und konkrete Interpretation. Diese Methode ist ideal für Anfänger, da sie weder die Wahl eines Signifikators noch das Arbeiten mit komplexen Kombinationen erfordert.

So gehen Sie vor:

  • Mischen Sie die Karten, während Sie an Ihre geschlossene Frage denken. Ziehen Sie anschließend 5 Karten und legen Sie sie vor sich aus.
  • Lesen Sie die 5 Karten wie einen Satz: Jede Karte wird zu einem Wort oder einer Idee, die zusammen eine klare Antwort bilden. Es ist nicht notwendig, jede Karte einzeln zu deuten oder zusätzliche Kombinationen zu bilden. Das Gesamtbild der Karten liefert Ihnen direkt die Antwort. Beispiel: Auf die Frage: „Ich suche seit mehreren Monaten ohne Erfolg Arbeit. Was soll ich tun?“ Antwort: Das Kreuz + Das Kind + Der Schlüssel + Der Turm + Der Baum ergeben „Deine Herausforderung“ + „besteht darin, fröhlich und offen zu bleiben“ + „denn die Lösung liegt“ + „in der Basis / Institution“ + „deines sozialen oder beruflichen Netzwerks“. Kurz gesagt: „Kommuniziere positiv mit den Menschen in deinem Umfeld und baue dir ein berufliches Netzwerk auf.“

Diese Methode eignet sich besonders für alle, die eine intuitive und schnelle Lesung suchen. Lassen Sie die Karten „für sich sprechen“ und geben Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, während Sie im einfachen Symbolismus des Lenormand verankert bleiben.

Um mehr über die Verwendung der Karten und deren Symbolik zu erfahren, lesen Sie den Artikel Wie man Karten kombiniert (1/7).

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Schnelllegung mit 6 Karten (davon 3 Häuser) für eine geschlossene Frage

Schnelllegung mit 6 Karten (davon 3 Häuser) für eine geschlossene Frage

Schnelllegung mit 6 Karten (davon 3 „mobile“ Häuser) für eine geschlossene Frage.

Im Lenormand können die vielen möglichen Kombinationen manchmal verwirrend sein – vor allem bei mehrteiligen Legungen. Um diesen Schritt zu vereinfachen und sich nicht in den zahlreichen möglichen Kombinationen zu verlieren, bietet das Konzept der „Häuser“ eine klare und strukturierte Methode.

So gehen Sie bei einer 6-Karten-Legung mit 3 Häusern vor:

Mischen Sie die Karten, während Sie sich auf Ihre geschlossene Frage konzentrieren.

  • Ziehen Sie 6 Karten und legen Sie sie in zwei Reihen:
    - Die erste Reihe besteht aus 3 Karten, die die Häuser darstellen.
    - Unter jedes Haus legen Sie eine weitere Karte, die der „Bewohner“ dieses Hauses ist.
  • Deuten Sie die Karten paarweise:
    - Das Haus wirkt als Modifikator und gibt den Kontext oder zusätzliche Nuancen.
    - Der Bewohner (die Karte unter dem Haus) ist der Signifikator, also die Hauptkarte, die die Antwort trägt.
    - Indem Sie diese beiden Karten kombinieren, erhalten Sie eine präzise und klare Aussage, ohne sich fragen zu müssen, welche Kombinationen Priorität haben.

Diese Methode strukturiert Ihre Legung und erleichtert die Deutung, da sie einen klaren Rahmen bietet. Sie müssen nicht mehr zwischen verschiedenen möglichen Kombinationen entscheiden: Jedes Haus modifiziert oder nuanciert seinen Bewohner und macht die Lesung intuitiver und flüssiger.

Mehr zur Verwendung von Häusern finden Sie im Artikel Wie man Häuser verwendet (2/7).

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9-Karten-Legung (Kreuzform) für eine offene Frage

9-Karten-Legung (Kreuzform) für eine offene Frage

Wenn Sie mit den Grundlegungen vertraut sind, können Sie komplexere Legungen wie die 9-Karten-Legung ausprobieren. Diese ermöglicht es, offene Fragen zu vertiefen, indem eine horizontale und eine vertikale Linie kombiniert werden. Die mittlere Karte dient dabei als Dreh- und Angelpunkt der Interpretation.

So gehen Sie vor:

  • Mischen Sie die Karten, während Sie sich auf die gestellte offene Frage konzentrieren.
  • Legen Sie 9 Karten: 5 Karten in einer horizontalen Reihe und 5 Karten in einer vertikalen, wobei die mittlere Karte in beiden Reihen enthalten ist.

Deutung

  • Mittlere Karte (Signifikator): Sie ist das Herzstück der Legung, zeigt die allgemeine Stimmung und gibt die Hauptrichtung der Interpretation an. Sie ist Ihr Leitfaden, um die gesamte Situation zu erfassen.
  • Satz mit den 5 horizontalen Karten: Lesen Sie diese Karten wie einen Satz, der die aktuelle Situation, deren Ursachen oder bestehende Blockaden beschreibt – also die Einflüsse auf die Gegenwart.
  • Satz mit den 5 vertikalen Karten: Diese Karten zeigen die nahe Zukunft, mögliche Lösungen oder bevorstehende Ergebnisse. Sie geben Hinweise, um die Situation zu verbessern oder tiefer zu verstehen.

Nahe und ferne Karten

  • Nahe Karten: Die vier Karten, die den Signifikator direkt umgeben (je zwei horizontal und vertikal). Sie ergänzen die Situation um wichtige Details. Paarweise kombiniert, können sie die horizontale und vertikale Deutung verfeinern.
  • Ferne Karten: Die vier Karten an den Enden der horizontalen und vertikalen Reihen. Diese stellen weiter entfernte oder sekundäre Einflüsse dar, die die Interpretation der vertikalen Linie vervollständigen.

Weiterführend

  • Zusatzkarten: Falls erforderlich, können Sie 4 weitere Karten um den Signifikator legen, um ein mittleres Quadrat aus 9 Karten zu bilden. Diese Karten wirken dann zusammen mit den nahen Karten, um die Deutung zu vertiefen.

Diese Methode bietet große Interpretationsfreiheit bei gleichzeitig klarer Struktur – ideal, um Antworten auf komplexe oder offene Fragen zu erkunden. Beschränken Sie sich nicht nur auf diese Technik: Folgen Sie Ihrer Intuition für weitere Möglichkeiten in der Kombination!

Weitere Informationen zur Verwendung des Signifikators finden Sie im Artikel Wahl des Signifikators (4/7).

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Legung Großes Tableau mit 36 Karten

Legung Großes Tableau mit 36 Karten

Wenn Sie bereits mehrere 9-Karten-Quadratlegungen durchgeführt haben, sind Sie bereit für das Große Tableau. Ich gehe hier nicht im Detail darauf ein, da es ein eigenes, vollständiges Kapitel hat: Das Große Tableau legen (7/7).

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Wie wähle ich die passende Legung zum passenden Zeitpunkt?

Wenn man mit den Lenormand-Karten beginnt, ist es wichtig zu wissen, welche Legungsart je nach Kontext die passende ist. Hier einige Anhaltspunkte, die Ihnen bei der Wahl helfen – egal ob zum Üben oder bei einer realen Lesung.

Einsatz zum Lernen

Im Lernprozess kann jede Art der Legung helfen, unterschiedliche Fähigkeiten zu trainieren:

  • Legungen mit 3, 5 oder 6 Karten: Ideal, um Kartenkombinationen und das Bilden intuitiver Sätze zu üben. Diese kurzen Legungen sind perfekt, um Ihre Fähigkeit zu trainieren, Karten schnell und effektiv zu deuten.
  • 9-Karten-Legung in Kreuzform: Besonders geeignet, um die „Nah/Fern“-Methode zu verstehen. Sie hilft zu erkennen, welche Karten Ihre Frage direkt beeinflussen (nahe Karten) und welche einen eher entfernten oder subtilen Einfluss haben (ferne Karten).
  • 9-Karten-Legungen (Kreuz oder Quadrat): Diese Legungen eignen sich auch hervorragend, um mit den Farben und Werten der Karten zu üben – wichtige Elemente, um Ihre Deutungen zu verfeinern. Diese Legung bereitet Sie ebenfalls auf das Große Tableau vor.

Einsatz für die Lesung: Drei Hauptlegungen

Bei einer tatsächlichen Beratung sollte Ihr Hauptkriterium für die Wahl der Lenormand-Legung die verfügbare Zeit sein. Anders als beim Tarot, wo Thema oder Kartenanzahl oft die Form der Legung bestimmen, ist es bei mir persönlich die Zeit, die ich habe, die bestimmt, wie ich mit dem Lenormand lege. So können Sie wählen:

  • Weniger als 3 Minuten: Wählen Sie eine 3-Karten-Legung. Perfekt für eine einfache Ja/Nein-Frage oder wenn Sie eine schnelle, klare Antwort suchen. Bei Vorführungen, in geselliger Runde oder bei mehreren Fragen des Publikums ist dies ideal.
  • Weniger als 10 Minuten: Nutzen Sie eine 9-Karten-Legung. Sie erlaubt eine differenziertere Lesung zu einer geschlossenen Frage, unter Berücksichtigung von Ursachen, Wirkungen und möglichen Lösungen. Zum Beispiel in einer entspannten Runde mit einem Freund an einem kleinen Tisch.
  • Mindestens 20 Minuten: Wählen Sie ein Großes Tableau. Selbst wenn Sie nicht jede Karte vollständig deuten, sind Sie mit dieser Legung für alles gerüstet – auch für ergänzende Fragen.
  • Zwischen 10 und 20 Minuten: Hier kommt es zur Abwägung! Sie können entweder eine 9-Karten-Legung machen oder ein Großes Tableau auslegen und sich nur auf einen Teil konzentrieren.

Eine flexible Herangehensweise

Die goldene Regel im Lenormand lautet: Sie brauchen einen guten Grund, um kein Großes Tableau zu legen. Das Große Tableau ist Ihre Standardoption für Beratungen – außer es gibt Zeit- oder Platzprobleme (z. B. eine Legung im Freien, auf einer Wiese oder an einem kleinen Bartisch).

Diese Flexibilität erlaubt es, die Legung der jeweiligen Situation anzupassen, ohne die Qualität der Lesung zu mindern.

SCHLUSSFOLGERUNG

Die Lenormand-Karten entfalten ihren ganzen Reichtum durch regelmäßige Praxis. Wenn Sie verschiedene Legemethoden ausprobieren, verfeinern Sie nicht nur Ihr Verständnis der Karten, sondern auch Ihre Fähigkeit, zwischen den Zeilen der Kombinationen zu lesen. Denken Sie daran: Jede Legung ist einzigartig und Ihre Fantasie spielt eine Schlüsselrolle bei der Deutung.

Ganz gleich, ob Sie sich für eine schnelle Legung entscheiden oder sich an das Große Tableau wagen – wichtig ist, dass Sie auf die Botschaften achten, die die Karten Ihnen senden. Zögern Sie nicht, die hier vorgestellten Methoden immer wieder aufzugreifen und an Ihren Bedarf anzupassen. Je mehr Sie üben, desto sicherer werden Sie in der Kunst des Lenormand.

Um noch tiefer in die Welt der Lenormand-Karten einzutauchen, lade ich Sie ein, meinen nächsten Artikel zu lesen =

[✊ Lenormand lernen :Die Große Tafel legen (7/7) ! ✊]

Um weiterzugehen, setzen Sie Ihre Lektüre fort mit ...

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